Leseprobe
Picandou erwachte, war er völlig verwirrt. Seine Höhle war viel dunkler als sonst. Sein Kopf dröhnte und sein Mund fühlte sich an wie Sandpapier. Außerdem klebten Essensreste an seinem ganzen Körper. Wo war er überhaupt? Er drehte den Kopf und stöhnte leise. Sein Schädel wummerte, als ob jemand mit einem Hammer daraufgehauen hätte.
»Picandou, bist du wach?«, flüsterte es neben seinem Ohr.
»Gruyère?«, antwortete Picandou.
Erleichterung durchflutete ihn. Die Muskeltiere waren also doch nicht ohne ihn auf Weltreise gefahren.
»Sch!«, machte eine zweite Stimme.
Das klang wie Pomme de Terre. Picandou tastete die weiche Unterlage ab, auf der er lag.
Komisch, das fühlte sich aber nicht wie seine Sardinendose an. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas war sogar oberfaul.
»Wo sind wir hier eigentlich?«, fragte er.
»Na, im Koffer«, sagte Pomme de Terre.
»IM KOFFER?«
»Schsch!«, machten drei Stimmen gleichzeitig.
Picandou stöhnte. Sein Kopf dröhnte jetzt noch mehr.
»Im Koffer?! Ich muss hier sofort raus! Ich wollte es euch ja nicht gleich sagen, aber ich fahre leider doch nicht mit …«
»Du fährst bereits mit, Jongchen«, flüsterte Pomme de Terre. »Wir sind schon unterwegs.«
»WIR SIND SCHON UNTERWEGS?!«
Picandou wurde fast ohnmächtig. Sein Kopf drohte, gleich zu zerspringen.
»Schsch«, machten wieder alle drei.
»Dabei kannst du dich glücklich schätzen«, sagte der Hamster.
»Du hast nämlich das Schlimmste verschlafen.«
»Wir dagegen sind gerüttelt und geschüttelt und durch die Gegend gepfeffert worden«, erläuterte Pomme de Terre.
»Und im Flugzeug war es kälter als in einer Kühltruhe«, sagte Gruyère.
»IM FLUGZEUG?!« Das war mehr, als Picandou ertragen konnte.
»Sch!«, zischten alle wieder.
»Mir sind in der Kälte vor lauter Klapperei fast die Küsen aus dem Mund gefallen«, kommentierte Pomme de Terre. »Und du hast wirklich nichts davon mitgekriegt?«, fragte Gruyère sanft. In diesem Moment fing der Koffer an zu ruckeln. Er wurde hochgehoben, flog durch die Luft und krachte mit einem Knall auf den Boden. »Schön ruhig bleiben«, murmelte Picandou zu sich selbst. »Tief durchatmen und entspannen.« Er schloss die Augen. »Es wird alles gut. Das ist nur ein böser Traum. Gleich wache ich auf und liege wieder auf meiner gemütlichen Couch in der Höhle.«
Als er die Augen wieder öffnete, schimmerte etwas Licht durch eine Ritze des Koffers. Doch kein Traum!
Pressestimmen
»Lustig, spannend, große Klasse!«
Der Tagesspiegel
»Witzige und spannende Geschichten«
Kölner Stadtanzeiger
»Ich habe mich bei dieser Geschichte köstlich amüsiert, sie ist wie geschaffen für Vorleseabende mit Kindern ab fünf oder für Selberleser ab acht.«
Westdeutsche Allgemeine
»Kleine Helden, große Taten, ein Buch zum Verlieben.«
Neues Deutschland
»Mit viel Humor, charmantem Sprachwitz und liebevoll gezeichneten Charakteren ist das bunt illustrierte Abenteuer von Bestsellerautorin Ute Krause höchst amüsant.«
Kinder BÜCHER
»In der Erkenntnis, dass jeder auf seine Art ein mutiges und unverzichtbares Muskeltier sein kann, steckt das grosse Leseglück, das uns diese Geschichte beschert.«
Tagesanzeiger, Schweiz, Christine Lötscher
»Die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin hat eine humorvolle Geschichte voller Sprachwitz und mit überaus charmanten Protagonisten verfasst.«
Cellesche Zeitung
»Das Buch ist voller Witz und Abenteuer. Wetten, ihr könnt mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören?«
Dithmarscher Landeszeitung
Diogenes
32 Seiten · gebunden
ab 6 Jahren
- Hörbuch CD
- Hörbuch Download
Der Löwe auf dem Dachboden
Text und Illustrationen von Ute Krause
Karla und ihre Familie können eines besonders gut: Krach machen. Auf dem Dachboden findet Karla ein Cello, und hinter einer verrosteten Tür wacht ein steinerner Löwe, der ihr die Welt der Stille und der leisen Töne zeigt.